Beschluss: Wie wird das Sample erstellt?
Version: "Sampling"
| 1 | Wie wird das Sample erstellt? |
| 2 | |
| 3 | |
| 4 | Das Projekt Landwirtschaftsstile in Österreich strebt an, |
| 5 | die Vielfalt der landwirtschaftlichen Praxis von den 1940er |
| 6 | bis in die 1980er Jahre zu beschreiben. Die Idee hinter den |
| 7 | Landwirtschaftsstilen ist, die Diversität von |
| 8 | Landwirtschaftsbetrieben nicht anhand ausgewählter Merkmale |
| 9 | oder Merkmalsgruppen isoliert zu betrachten, sonder sie nach |
| 10 | den im Verlauf der Zeit kohärenten Handlungsmustern der |
| 11 | Betriebsleiter zu gliedern. Diese Handlungsmuster sind zum |
| 12 | einen durch objektiv gegebene materielle und soziale |
| 13 | Strukturen bedingt, in denen Landwirtschaft betrieben wird – |
| 14 | eine gewissen Ausstattung, naturräumliche Gegebenheiten, |
| 15 | soziale Institutionen, technische Infrastruktur, |
| 16 | Ressourcenverfügbarkeit und so weiter. Solche |
| 17 | Beschreibungskriterien sind auch in der bisher üblichen |
| 18 | Agrarstatistik herangezogen worden. Das |
| 19 | Landwirtschaftsstil-Konzept bringt einen neuen Aspekt ein, |
| 20 | eine praxeologische Orientierung, die nach den |
| 21 | Entscheidungen der mit der Landwirtschaft befassten Personen |
| 22 | fragt. |
| 23 | Die materiellen und zum Teil auch die sozialen Strukturen |
| 24 | konnten durch die Erhebung von Betriebsdaten und deren |
| 25 | statistischer Auswertung in Modul 2 erfasst werden. Um die |
| 26 | Vorstellungen und Kalküle hinter den manifesten praktischen |
| 27 | Wirtschaftsentscheidungen zu erfassen, werden in Modul 3 |
| 28 | Interviews mit einer Reihe von ehemaligen, aktuellen und |
| 29 | gegebenenfalls zukünftigen BetriebsleiterInnen geführt. Das |
| 30 | heißt, dass es von Modul 2 zu Modul 3 zu einer erheblichen |
| 31 | Reduktion der Fälle kommt. Durch die vorangegangene |
| 32 | statistische Analyse und sorgfältiges Sampling soll die |
| 33 | Heterogenität der Grundgesamtheit so gut wie möglich |
| 34 | erhalten werden. Dafür ist es zunächst notwendig, die |
| 35 | Zusammenstellung der Grundgesamtheit zu erklären, die |
| 36 | unseren Forschungsgegenstand Landwirtschaft abbilden soll. |
| 37 | |
| 38 | |
| 39 | Ziel der Stichprobe |
| 40 | |
| 41 | Die kriteriengleitete Fallauswahl ist Gegenstand des |
| 42 | Stichprobenplans im Modul 3. Stichprobenumfang (10 Fälle) |
| 43 | sowie Erhebungszeitraum (Dezember und Jänner) sind von der |
| 44 | Laufzeit des Projekts bedingt. Somit ist Ziel dieses |
| 45 | selektiven Samples, trotz reduziertem Umfangs, das |
| 46 | Forschungsfeldes in seiner Heterogenität gemäß |
| 47 | Ziehungskriterien übersichtlich darzustellen. Das Sample |
| 48 | führt in einem weiterem Schritt zur Auswahl potentieller |
| 49 | Interviewpartner. |
| 50 | Als Ziehungskriterien wurden die aus dem Modul 1 |
| 51 | hervorgegangenen Entwicklungspfade, sowie die geographische |
| 52 | Lage (Naturraum und Wirtschaftsraum) der einzelnen zu |
| 53 | untersuchenden Fälle festgelegt. |
| 54 | Im folgenden Stichprobenplan werden diese relevanten |
| 55 | Kriterien Pfad und geografische Lage sowie deren |
| 56 | Ausprägungen in eine Matrix zusammengeführt, sodass |
| 57 | theoretisch relevant erscheinende Merkmale in ausreichendem |
| 58 | Umfang durch Einzelfälle vertreten sind. Der Plan ist "nach |
| 59 | dem Prinzip einer bewußt heterogenen Auswahl" so |
| 60 | strukturiert, "daß VertreterInnen aller relevanten |
| 61 | Merkmalskombinationen im qualitativen Sample vertreten sind" |
| 62 | (Kelle/Kluge 1999: 48). Im Sinne von Kelle und Kluge (1999: |
| 63 | 49) werden sowohl Modalkategorien (häufig vorkommende |
| 64 | Merkmalsausprägungen) als auch Extremgruppen (selten |
| 65 | vorkommende Merkmalsausprägungen) ausgewählt, damit maximale |
| 66 | Variation und relevante Heterogenität im Feld abgebilded |
| 67 | werden kann. |
| 68 | |
| 69 | Kriterium Pfad |
| 70 | |
| 71 | Aus der Analyse der Hof- und Betriebskarten im |
| 72 | vorangegangenen Modul des Projekts ergaben sich acht |
| 73 | grundsätzlich relevante Entwicklungspfade für Gesamtheit der |
| 74 | Einzelfälle im Stichprobenplan. Diese gingen aus einer |
| 75 | Clusteranalyse über die Gesamtheit aller Fälle hervor (Siehe |
| 76 | Modul 2). |
| 77 | Über Datenbankabfragen wurden die erfassten Adressen gemäß |
| 78 | dieser Entwicklungspfade gesammelt und strukturiert. Die |
| 79 | Kriterien für diese Abfrage sammelten Fälle mit mehr als |
| 80 | einem Eintrag in der Datenbank und strukturierten diese nach |
| 81 | ihrer Position in den jeweiligen Clustern, bzw. ihrer |
| 82 | Bewegung durch die Cluster. |
| 83 | Die Gruppe der Avantgardbetriebe beschreibt Großbetriebe, |
| 84 | welche in ihrer Größe relativ stabil und im technischen |
| 85 | Fortschritt relativ konsistent wachsend sind. Die Gruppe der |
| 86 | Nachzügler hat dieselben Kriterien jedoch der |
| 87 | Avantgardgruppe zeitlich nachgereiht. Die Konstante Mitte |
| 88 | beschreibt den Entwicklungspfad von gleichbleibend |
| 89 | mittelgroßen Betrieben, die ebenso relativ konsistent nur im |
| 90 | technischen Fortschritt wachsen. Die Bewegung über die |
| 91 | horizontale Achse (Betriebsgröße) beschreiben die Gruppen |
| 92 | Wachsende Kleinbetriebe und Schrumpfende Großbetriebe. Die |
| 93 | Gruppe der Zickzack Entwicklung umfasst Betriebe mit |
| 94 | wechselnder Größe. Zuletzt beschreiben die Investitionslosen |
| 95 | Hauer ... und der Spezialisierte Weinbau .... |
| 96 | |
| 97 | Kriterium geographische Lage |
| 98 | |
| 99 | 7 Ausprägungen: Alpenvorland, Flachland, Hügelland, |
| 100 | Ausläufer, Wr Boden (Ballungsraum), Wr Boden Agrarzone, |
| 101 | Randzone Wr Wald |
| 102 | |
| 103 | Matrix |
Der Text verglichen mit der Originalversion
| 1 | Wie wird das Sample erstellt? |
| 2 | |
| 3 | |
| 4 | Das Projekt Landwirtschaftsstile in Österreich strebt an, |
| 5 | die Vielfalt der landwirtschaftlichen Praxis von den 1940er |
| 6 | bis in die 1980er Jahre zu beschreiben. Die Idee hinter |
| 7 | den Landwirtschaftsstilen ist, die Diversität von |
| 8 | Landwirtschaftsbetrieben nicht anhand ausgewählter Merkmale |
| 9 | oder Merkmalsgruppen isoliert zu betrachten, sonder sie |
| 10 | nach den im Verlauf der Zeit kohärenten Handlungsmustern |
| 11 | der Betriebsleiter zu gliedern. Diese Handlungsmuster sind |
| 12 | zum einen durch objektiv gegebene materielle und soziale |
| 13 | Strukturen bedingt, in denen Landwirtschaft betrieben wird |
| 14 | – eine gewissen Ausstattung, naturräumliche Gegebenheiten, |
| 15 | soziale Institutionen, technische Infrastruktur, |
| 16 | Ressourcenverfügbarkeit und so weiter. Solche |
| 17 | Beschreibungskriterien sind auch in der bisher üblichen |
| 18 | Agrarstatistik herangezogen worden. Das |
| 19 | Landwirtschaftsstil-Konzept bringt einen neuen Aspekt ein, |
| 20 | eine praxeologische Orientierung, die nach den |
| 21 | Entscheidungen der mit der Landwirtschaft befassten |
| 22 | Personen fragt. |
| 23 | Die materiellen und zum Teil auch die sozialen Strukturen |
| 24 | konnten durch die Erhebung von Betriebsdaten und deren |
| 25 | statistischer Auswertung in Modul 2 erfasst werden. Um die |
| 26 | Vorstellungen und Kalküle hinter den manifesten praktischen |
| 27 | Wirtschaftsentscheidungen zu erfassen, werden in Modul 3 |
| 28 | Interviews mit einer Reihe von ehemaligen, aktuellen und |
| 29 | gegebenenfalls zukünftigen BetriebsleiterInnen geführt. Das |
| 30 | heißt, dass es von Modul 2 zu Modul 3 zu einer erheblichen |
| 31 | Reduktion der Fälle kommt. Durch die vorangegangene |
| 32 | statistische Analyse und sorgfältiges Sampling soll die |
| 33 | Heterogenität der Grundgesamtheit so gut wie möglich |
| 34 | erhalten werden. Dafür ist es zunächst notwendig, die |
| 35 | Zusammenstellung der Grundgesamtheit zu erklären, die |
| 36 | unseren Forschungsgegenstand Landwirtschaft abbilden soll. |
| 37 | |
| 38 | |
| 39 | |
| 40 | Ziel der Stichprobe |
| 41 | |
| 42 | Die kriteriengleitete Fallauswahl ist Gegenstand des |
| 43 | Stichprobenplans im Modul 3. Stichprobenumfang (10 Fälle) |
| 44 | sowie Erhebungszeitraum (Dezember und Jänner) sind von der |
| 45 | Laufzeit des Projekts bedingt. Somit ist Ziel dieses |
| 46 | selektiven Samples, trotz reduziertem Umfangs, das |
| 47 | Forschungsfeldes in seiner Heterogenität gemäß |
| 48 | Ziehungskriterien übersichtlich darzustellen. Das Sample |
| 49 | führt in einem weiterem Schritt zur Auswahl potentieller |
| 50 | Interviewpartner. |
| 51 | Als Ziehungskriterien wurden die aus dem Modul 1 |
| 52 | hervorgegangenen Entwicklungspfade, sowie die geographische |
| 53 | Lage (Naturraum und Wirtschaftsraum) der einzelnen zu |
| 54 | untersuchenden Fälle festgelegt. |
| 55 | Im folgenden Stichprobenplan werden diese relevanten |
| 56 | Kriterien Pfad und geografische Lage sowie deren |
| 57 | Ausprägungen in eine Matrix zusammengeführt, sodass |
| 58 | theoretisch relevant erscheinende Merkmale in ausreichendem |
| 59 | Umfang durch Einzelfälle vertreten sind. Der Plan ist "nach |
| 60 | dem Prinzip einer bewußt heterogenen Auswahl" so |
| 61 | strukturiert, "daß VertreterInnen aller relevanten |
| 62 | Merkmalskombinationen im qualitativen Sample vertreten |
| 63 | sind" (Kelle/Kluge 1999: 48). Im Sinne von Kelle und Kluge |
| 64 | (1999: 49) werden sowohl Modalkategorien (häufig |
| 65 | vorkommende Merkmalsausprägungen) als auch Extremgruppen |
| 66 | (selten vorkommende Merkmalsausprägungen) ausgewählt, damit |
| 67 | maximale Variation und relevante Heterogenität im Feld |
| 68 | abgebilded werden kann. |
| 69 | |
| 70 | Kriterium Pfad |
| 71 | |
| 72 | Aus der Analyse der Hof- und Betriebskarten im |
| 73 | vorangegangenen Modul des Projekts ergaben sich acht |
| 74 | grundsätzlich relevante Entwicklungspfade für Gesamtheit |
| 75 | der Einzelfälle im Stichprobenplan. Diese gingen aus einer |
| 76 | Clusteranalyse über die Gesamtheit aller Fälle hervor |
| 77 | (Siehe Modul 2). |
| 78 | Über Datenbankabfragen wurden die erfassten Adressen gemäß |
| 79 | dieser Entwicklungspfade gesammelt und strukturiert. Die |
| 80 | Kriterien für diese Abfrage sammelten Fälle mit mehr als |
| 81 | einem Eintrag in der Datenbank und strukturierten diese |
| 82 | nach ihrer Position in den jeweiligen Clustern, bzw. ihrer |
| 83 | Bewegung durch die Cluster. |
| 84 | Die Gruppe der Avantgardbetriebe beschreibt Großbetriebe, |
| 85 | welche in ihrer Größe relativ stabil und im technischen |
| 86 | Fortschritt relativ konsistent wachsend sind. Die Gruppe |
| 87 | der Nachzügler hat dieselben Kriterien jedoch der |
| 88 | Avantgardgruppe zeitlich nachgereiht. Die Konstante Mitte |
| 89 | beschreibt den Entwicklungspfad von gleichbleibend |
| 90 | mittelgroßen Betrieben, die ebenso relativ konsistent nur |
| 91 | im technischen Fortschritt wachsen. Die Bewegung über die |
| 92 | horizontale Achse (Betriebsgröße) beschreiben die Gruppen |
| 93 | Wachsende Kleinbetriebe und Schrumpfende Großbetriebe. Die |
| 94 | Gruppe der Zickzack Entwicklung umfasst Betriebe mit |
| 95 | wechselnder Größe. Zuletzt beschreiben die |
| 96 | Investitionslosen Hauer ... und der Spezialisierte Weinbau |
| 97 | .... |
| 98 | |
| 99 | Kriterium geographische Lage |
| 100 | |
| 101 | 7 Ausprägungen: Alpenvorland, Flachland, Hügelland, |
| 102 | Ausläufer, Wr Boden (Ballungsraum), Wr Boden Agrarzone, |
| 103 | Randzone Wr Wald |
| 104 | |
| 105 | Matrix |
| 106 | |
| 107 | |
| 108 |
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